Nahrungsmittelunverträglichkeiten und systemische Entzündungen: Was die funktionelle Medizin sagt
- Angela María Ospina Obando

- 14 sept 2024
- 2 Min. de lectura
Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Während viele Menschen an die klassischen Verdauungssymptome wie Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen denken, wenn sie von Nahrungsmittelunverträglichkeiten hören, können diese auch zu systemischen Entzündungen führen und eine Vielzahl von nicht-digestiven Symptomen hervorrufen. In der funktionellen Medizin wird der Zusammenhang zwischen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und systemischen Entzündungen intensiv untersucht.

Was sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
Nahrungsmittelunverträglichkeiten treten auf, wenn das Immunsystem auf bestimmte Nahrungsmittel oder deren Bestandteile überreagiert. Anders als bei Nahrungsmittelallergien, die eine unmittelbare Immunreaktion (meist durch IgE-Antikörper) auslösen, entwickeln Unverträglichkeiten oft langsamer. Sie werden häufig mit einer verzögerten Immunantwort, wie der Produktion von IgG-Antikörpern, in Verbindung gebracht. Diese Reaktionen können zu einer chronischen Entzündungsreaktion im Körper führen.
Systemische Entzündung und ihre Symptome
Systemische Entzündungen sind langfristige, niedriggradige Entzündungen, die den gesamten Körper betreffen können. Sie stehen im Zusammenhang mit einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen, darunter Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen. Symptome der systemischen Entzündung, die durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgelöst werden können, sind oft unspezifisch und betreffen verschiedene Körpersysteme:
Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen: Anhaltende Entzündungen können zu Schmerzen in Gelenken und Muskeln führen, ähnlich wie bei rheumatoider Arthritis. Viele Patienten berichten von unerklärlichen Schmerzen, die nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftreten.
Kopfschmerzen und Migräne: Chronische Kopfschmerzen oder Migräne können durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten verstärkt werden. Häufige Auslöser sind Gluten, Milchprodukte und Lebensmittelzusatzstoffe.
Hautprobleme: Hauterkrankungen wie Akne, Ekzeme oder Nesselsucht können Zeichen einer systemischen Entzündung sein, die durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten verursacht wird.
Müdigkeit und Erschöpfung: Eine anhaltende Entzündung kann zu chronischer Müdigkeit und Energiemangel führen, unabhängig von der Schlafqualität.
Stimmungsschwankungen und mentale Symptome: Nahrungsmittelunverträglichkeiten können sich auch auf die mentale Gesundheit auswirken, was zu Symptomen wie Angstzuständen, Depressionen und Stimmungsschwankungen führen kann.
Funktionelle Medizin und die Identifikation von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Die funktionelle Medizin legt großen Wert darauf, die Ursachen von systemischen Entzündungen zu identifizieren und anzugehen. Bei Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten wird oft eine umfassende Anamnese und Diagnostik durchgeführt. Häufige Methoden sind:
Eliminationsdiät: Durch das vorübergehende Ausschließen potenziell problematischer Lebensmittel und die anschließende schrittweise Wiedereinführung können Auslöser identifiziert werden.
IgG-Antikörper-Tests: Diese Tests können helfen, Nahrungsmittel zu identifizieren, gegen die der Körper eine verzögerte Immunreaktion entwickelt hat.
Behandlung und Empfehlungen
Die Behandlung konzentriert sich auf die Reduzierung der systemischen Entzündung durch die Anpassung der Ernährung. Die funktionelle Medizin empfiehlt:
Individuelle Ernährungsumstellung: Vermeiden Sie Lebensmittel, die eine Entzündung auslösen, und konzentrieren Sie sich auf eine entzündungshemmende Ernährung. Dazu gehören Gemüse, Omega-3-reiche Lebensmittel wie Fisch und gesunde Fette.
Darmgesundheit fördern: Da ein "Leaky Gut" oft im Zusammenhang mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten steht, ist die Unterstützung der Darmbarriere entscheidend. Probiotika, Präbiotika und darmheilende Substanzen wie L-Glutamin können helfen.
Langfristige Prävention: Eine dauerhafte Umstellung auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, systemische Entzündungen zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten können weit über Verdauungsbeschwerden hinausgehen und systemische Entzündungen im Körper verursachen. Die funktionelle Medizin setzt auf eine individuelle Herangehensweise, um die Auslöser dieser Entzündungen zu identifizieren und durch eine angepasste Ernährung und Darmgesundheit die Symptome zu lindern.







Comentarios